Eigentlich hätte ja zu erwarten gestanden, dass sich Haley Shea und ihre Jungs auf dem zweiten Album ja langsam hätten beruhigen können. Das dem nicht so ist und die Band aus Stavanger immer noch ausschließlich mit Vollgas durch die (zugegebenermaßen dieses Mal etwas elaborierter und ambitionierter ausgefeilten) Powerpop- und Poppunk-Hits düsen, zeugt hingegen davon, dass Hayley & Co. immer noch etwas zu sagen haben. Und ein wenig könnte auch der neue Drummer Nils Jörgen Nielsen an dem Dauerfeuer schuld sein, der der Musik des Quartetts nochmals ordentlich Impulse verpasst. Inhaltlich beschäftigt sich Shea dieses Mal auf einem persönlicheren Level mit ihrer Position als Norwegerin mit amerikanischen Roots – bleibt dabei aber grundsätzlich weiterhin sozialkritisch und politisch. Mit diesem Ansatz setzen sich Sløtface nach wie vor von Kollegen ab, die zwar eine ähnlich energiegeladene Musik machen, aber eben nichts zu sagen haben.
„Sorry For The Late Reply“ von Sløtface erscheint auf Propeller Recordings/Rough Trade.