Kaum zu glauben – aber Kat Edmonson aus Austin begann ihre Laufbahn mit der Teilnahme an der Casting-Show „American Idol“. Erstaunlich ist das deswegen, weil sie sich nicht der ambitionierten Vokalakrobatik verschrieben hat, die in Pop-Produktionen heutzutage gefordert wird, sondern ursprünglich aus dem Jazz kommt und ihre ersten Erfolge durch Kontakte zu den Outlaw-Heroen Lyle Lovett und Willie Nelson einfahren konnte. Auf ihrer zweiten Scheibe versuchte sich Kat dann mit einigem Erfolg am bluesigen Soul-Pop – widmete sich im Folgenden dann aber doch wieder eher dem Jazz.
Auf dem nunmehr fünften Album zollt Kat nun ihrer bevorzugten musikalischen Epoche Tribut und interpretiert Songs aus Disney-Filmen, Louis Armstrongs „What A Wonderful World“ und eigene Stücke in einem feinsinnigen, transparenten Musical-Setting, das sich insbesondere durch die ungewöhnliche Instrumentierung und exotisch anmutenden Arrangements als Genresprengend erweist. Popmusik ist das nun nicht mehr – aber wer sich für klassischen Blues-Gesang a la Billie Holiday interessiert (mit dem auch der potentielle Musical-Kitschfaktor aufgefangen wird), ist hier an der richtigen Adresse.
„Dreamers Do“ von Kat Edmonson erscheint auf Spinnerette/H’art.