Koj ist ein interfamiliäres Indie-Trio aus Münster (zwei Brüder + ein Ehepaar), das seine Musik auf der Facebook-Seite vieldeutig als „Deep Dark Indie From Europe“ bezeichnet. Was genau damit gemeint ist, wird nicht restlos klar – denn obwohl die Songs des Trio keineswegs fröhlich angelegt sind, wird es doch auch nie so heavy und schwermütig, dass man sich Sorgen machen müsste. Das mag an den musikalischen Vorlieben der Brüder Simon und Nils und Sängerin Alina liegen. Denn obwohl sie ihre Songs überwiegend elektronisch aufbauen (wobei Alina noch ein paar dezente New Wave-Gitarren beisteuert und Nils ein klassisches, organisches Drumset spielt), haben sie mit E-Pop-Gefälligkeit nichts zu tun, sondern scheinen im Grunde ihres Herzens eine Rockband ohne Gitarrenzwang zu sein, denn die Songs sind allesamt wie bombastische, düstere Rock-Balladen aufgebaut – ohne die überzogene Dramatik dieses Genres bis ins letzte auszunutzen. Dieser unerwartete Fall von Mistaken-Identity ist es dann auch, der die Sache auszeichnet und aufhören lässt.
„Home“ von Koj erscheint auf Long Branch/SPV.