Also: Bis in die 90er Jahre wurde der Begriff „Muzak“ für alles bemüht, was dem Ohrenschein zwar nach (Instrumental)-Musik klang, aber in Wirklichkeit eine Art tonaler Einrichtungsgegenstand war. „Musikalische Tapeten“ oder „Aufzugsmusik“ nannte man das auch. Heutzutage ist die Sache nicht mehr so ganz einfach – auch wenn sich die Elaborate des norwegischen Instrumental-Trios Orions Belte durchaus auch als musikalische Tapete einsetzen ließen. Aber wie bei ihren ähnlich agierenden US-Kollegen Khruangbin speisen sich die Tracks von Øyvind Blomstrøm, Chris Holm und Kim Åge Furuhaug aus Quellen, die sich unvereinbar mit irgend einer Art von Verkaufsförderungs-Aspekten vereinbaren ließen. In dem Fall sind das afrikanische Funk-Grooves, Stoner- und Wüstenrock, Surf Twang, Swamp Blues, Cocktail-Lounge, Krautrock-Jazzpop und natürlich Psychedelia Deluxe. Und sogar Vocals gibt es gelegentlich. Die besungene „Villa Amorini“ war in den 90ern der heißeste Club in Bergen – und wohl auch der Ort, an dem sich die Herren die Inspirationen für ihre zweite Scheibe hergeholt haben.
„Villa Amorini“ von Orions Belte erscheint auf Jansen/Membran.