Dieses Album ist unfasslich anstrengend. Es ist zwar auch auf eine ganz eigene Art faszinierend und hoch interessant… aber eben überwiegend: anstrengend. Es ist ein Gitarren-Album und nur ein Gitarren-Album. Denn auch wenn Gilbert hier auch Bass und Schlagzeug eingespielt hat, immer und überall spricht nur: seine Gitarre. Sie prescht vor, sie tänzelt, soliert und rasiert, sie beißt, kratzt, streichelt und macht noch viel mehr. Gilbert und seine Gitarre. Ein Virtuose, klar, ein Künstler, ein Bastler – und ein Egoist. Ja, verdammt, der Typ schrotet hier kreuz und schräg über die Saiten und fabriziert hier wirklich abgefahrene Sounds und unsereins hockt vor den Boxen und denkt sich: Hä? Was ist das, wie geht das und was soll das? Das ist doch der Typ aus dem „To Be With You“-Song von Mr. Big. Und jetzt das? Aber dem Gilbert ist das egal. Er macht weiter und weiter. Unser Respekt ist ihm dafür sicher.
„Werewolves Of Portland“ von Paul Gilbert erscheint auf Mascot/Rough Trade.