Es ist gerade mal etwas mehr als ein Jahr her, dass Daily Thompson ihr grandioses „Oumuamua“-Album veröffentlichten. „Spannend, vielfältig, faszinierend und eigen“ fanden wir es, wie sie ihre Version von Stoner Rock spielten. Das ist hier ein wenig anders.
Nicht, weil „God Of Spinoza“ nicht auch spannend und faszinierend ist. Das ist dieses Album nämlich. Aber Stoner Rock? Ist es nicht mehr so wirklich. Eher so: Alternative Rock. 90er Indie. Dinosaur Jr. und Sonic Youth. Und Grunge? Ja. Natürlich weiter gerne ausufernd, mit psychedelischen Momenten, spacy, mal sperrig und eigen. Aber auf seltsame Art auch: entspannt. Ja, verdammt, „God Of Spinoza“ ist ein Kopfnicker-Album. In Teilen. Und das ist verdammt großartig. Der Titeltrack, der Opener „Nimbus“, das schnellere „Midnight Soldier“, das an eine Band wie Alice In Chains erinnernde „Golden Desert“, das ober-fuzzige „Muaratic Acid“ oder „A Girl Like You“ mit seinen Cobain-Gitarren – das alles sind wunderschöne Lieder. Und Hits. Nur um, so sagt man so schön, einige zu nennen. Man müsste alle nennen, der Star ist das Album, einen Bouna Sarr sucht man hier vergeblich.
„God Of Spinoza“ von Daily Thompson erscheint auf Nois-O-Lution.