Dass Eve Adams wie aus der Zeit gefallen wirke, verkündet die Bio der kalifornischen Songwriterin lautmalerisch. Da ist insofern etwas dran, als dass die Gute musikalisch zwar der aktuellen Selbstbespiegelungs-Thematik im Whisperfolk-Setting insbesondere vieler kontemporärer Kolleginnen verpflichtet fühlt, dabei aber zugleich ein Faible für eine klassische Noir-Ästhetik erkennen lässt, wie man eher im Jazz, Blues oder Torchsong-Pop zu finden wäre. Eine Prise David Lynch-Unwirklickeit und angedachter Psychedelia mit Dreampop-Flair runden das Ganze ab. Rockmusik kann dabei natürlich nicht herauskommen – es kommt aber trotz der zuweilen geradezu spartanischen Arrangements auch keine echte Folk-Stimmung auf. Tatsächlich sitzt Eve Adams musikalisch und stimmungsmäßig zwischen ziemlich vielen verschiedenen Stühlen – was sich aber durchaus positiv auswirkt, denn das bewahrt die Sache – trotz des simplen Aufbaus der meisten Tracks – vor Eintönigkeit und Langeweile. Und diese Songsammlung von dem Saxophonisten Bryce Cloghesy a.k.a. Military Genius produzieren zu lassen, war sicherlich eine richtige Entscheidung.
„Metal Bird“ von Eve Adams erscheint auf Basin Rock.