Davis John Patton ist ein Songwriter aus dem Staate Iowa. Dort hat man viel Zeit, nachzudenken und sich mit sich selbst zu beschäftigen. Diese Eigenschaft kommt dem Mann, der auch als Poet und Produzent tätig ist (Seine letzte EP nannte er etwa „Poetry“), in der Pandemie insofern zu pass, als dass er für sein neues Album die Qualitäten der kleinen Dinge zu schätzen wusste, die der Alltag für den bereit hält, der mit offenen Augen durch die Welt zieht. Wie zum Beispiel die Segnungen des Morgens, die er in seiner aktuellen Singe „The Morning Is A Blessing“ besingt. Dass seine neuen Songs dennoch eher einen nachdenklichen, melancholischen Charakter haben, liegt natürlich daran, dass wir uns ja nicht eben in fröhlichen Zeiten befinden. Ergo sind Zweifel und Ängste ein anderes Thema dieser Scheibe. Davis ist schon sehr bewusst, dass das Zentrum nicht mehr hält und alles auseinanderzudriften droht. Insofern sind seine Songs denn auch bestenfalls tröstlich – was sich zum Beispiel durch eine gewisse Spiritualität in Songs wie „Alleluja“ ausdrückt. Musikalisch ist deutlich zu spüren, dass Davis zu einer Generation von Songwritern gehört, die noch nicht die Zeit und Muße gefunden hat, sich mit den Roots ihres Genres zu beschäftigen und sich stattdessen an zeitgenössischen Vorbildern (in dem Fall z.B. Bon Iver) orientiert.
„Davis“ von Davis John Patton erscheint auf Nettwerk/Warner Music.