Mit seinem letzten Album „Frame“ (das noch unter dem Eindruck der Pandemie entstanden war) – präsentierte Charlie Cunningham 2023 eine Art besinnlichen musikalischen Dialog mit sich selbst, den er demzufolge relativ gedämpft und asketisch inszenierte. Zwar geht es auf dem nun vorliegenden, vierten Album „In Light“ immer noch nicht wirklich fröhlich zu, aber wie der Titel andeutet, gibt es doch den einen oder anderen Lichtstrahl oder Silberstreif in Cunninghams neuen Songs zu entdecken.
Im wesentlichen ist „In Light“ eine Art befreiender Fortsetzung von „Frame“ – was sich auch durch gelegentlich regelrecht fülligen Band-Arrangements niederschlägt, die Cunningham zusammen mit dem Produzenten Luke Smith in Szene setzte. Interessanterweise trifft das bei Tracks wie „Best Part“, „This House“ oder „Shape Of Tomorrow“ zu, die sich auch inhaltlich mit positiveren Aspekten des Daseins beschäftigen. Auf der anderen Seite der Palette befinden sich dann Tracks wie die puristische Folknummer „This I Know“ oder Cunninghams erste Solo-Piano-Ballade „A Moment“, in der der Meister seiner stilvollen Melancholia die Regie überlässt. Das geht aber alles soweit in Ordnung – allerdings stellt sich die Frage, wieso Cunninghams Vocals bei diesen Aufnahmen seltsam verwaschen klingen. Das hätte man besser hinbekommen können, ohne Cunninghams Sensibilität als Sänger in Frage stellen zu müssen.
„In Light“ von Charlie Cunningham erscheint auf Humming/Membran.