Einigkeit ist ihre Sache nicht. Immer eine Richtung auch nicht. Das französische Storm Orchestra hat eine Menge Ideen und Vorlieben und zockt sich hier durch Alternative Rock, Prog, Balladen, Emo, Metal-Artiges und Popmusik. Das ist gut für die Abwechslung, aber schon ein wenig schlecht für den Genuss von Anfang bis Ende, denn immer mal wieder klingt die Platte fast wie eine Compilation. Was nichts daran ändert, dass viele Songs für sich eine ganze Menge Spaß machen. Das opulente „Bright Soul“ zum Beispiel eröffnet mit durchaus hohem Kopfnick-Faktor, zeigt aber auch direkt, dass wir es hier nicht mit 08/15 Mucke zu tun haben. Hier ein paar freaky Vocals, dort ein wenig mehr Groove. Guter Song! Und es wird noch besser. Denn später dann zocken Maxime Goudard (Gesang, Gitarre), Adrien Richard (Bass) und Loïc Fouquet (Schlagzeug) mal herrlich falloutboyig, ballern auch mal richtig und kommen mit einer Menge Euphorie um die Ecke (toll: „Superplayer“). Dass am Ende nicht alles klappt, passt und stört nur wenig, gehört dazu und wenn sie in kurz vor schlimme Pop-Gefilde abdriften (kann weg: „This Game“), dann ist das einfach mal so. Weil nicht jede Richtung die richtige sein kann.
„Get Better“ von Storm Orchestra erscheint auf Mascot/Tonpool.