Sie klingen hier anders, aber doch erkennt man sie. Schnell. Sie machen ihr Ding, aber doch machen sie es … anders. Typisch, erwartbar, unerwartbar. Viagra-Style. Viagr Aboys. Self-titled, aber doch nicht. Verrückte Band, großartige neue Platte.
Wieder spielen die Schweden nicht. Sie toben, sie leben, sie sind im Bällebad und ballern mit bunten Sounds und Songs um sich. Jedes Lied ein Treffer. Überall Rock N Roll, Garage, Dance, Noise, Stoner, Post Punk – und natürlich ein wenig Country. Oder: Jon Spencer, Iggy Pop, Josh Homme, Mike Patton, Mike Ness, Damon Albarn. Gerührt, nicht geschüttelt. Pur. Vieles hier ist herrlich lärmig, laut, schräg und roh und dabei ganz schön eingängig. Nicht so eingängig, dass man von klassischer Rockmusik reden möchte, dafür ist das Ganze hier natürlich weiter komplett nerdig und viel zu schräg und verspielt. Aber Lieder wie „Man Made Of Meat“ oder „The Bog Body“ dürften und werden manch Großfestivalbühne zerstören. Mit so viel Melodie und noch mehr Klasse. Hits? Hits. Die nicht reichen. „Pyramid Of Health“ hat eine ganz feine Arroganz, auf die man nur neidisch sein kann, „Store Policy“ kommt mit Sprechgesang, der perfekt passt, und „Best In Show Pt.IV“, dieses Jazz ist Saxofon-Chaos raubt den letzten Nerv, eher der „River King“ danach und damit am Ende genau den streichelt. Kuschelrock. Deluxe. Großartig.
„Viagr Aboys“ von Viagra Boys erscheint auf Shrimptech Enterprises/Bertus.