Der Titel, das Cover, das Katzenvideo, die Texte. Propagandhi scherzen und wüten im gleichen Moment. Angepisst, sarkastisch, emotional, böse und voller Hoffnung. Und hoffnungslos. Es ist keine einfache Platte, die die Kanadier, die jüngst ankündigten, in diesem Jahr nicht mehr in den USA zu spielen, hier abliefern. Inhaltlich und musikalisch. Denn was Hannah und die anderen Herren hier machen, ist häufig sperrig, manchmal stur, ganz schön viel Metal, ganz schön viel Prog. Und noch weniger Tempo, als sie es bisher spielten. Oder? Dass das meiste trotzdem ganz außergewöhnlich gut klingt, ist aber natürlich auch klar. Sogar Lieder wie das stoische, wirklich langsame „Something Needs To Die But Maybe It’s Not You“ oder das seltsam sanfte „Stargazing“ beginnt man mit der Zeit ins Herz zu schließen. Anderes dagegen und allen voran der tatsächlich punkige und schlicht überragende Titeltrack, das hoch melodische „No Longer Young“ oder auch das von Bassist Todd Kowalski gesungene „Fire Season“ mit seinem New Model Army-Touch liebt man sofort. Es sind halt Propagandhi und die gehören einfach zu den Guten, den Besten und musikalisch Spannendsten. Bisher und bis heute.
„At Peace“ von Propagandhi erscheint auf Epitaph/Indigo.