Sie singen das, was wir denken. Aber nicht wissen, wie wir es sagen sollen. Was wir möchten, fühlen, uns wünschen. „Lass uns zusammen besoffen sein, heute Nacht nur wir allein“. Das ist Punkrock-Romantik in Perfektion, das ist Lyrik, das sind Feine Sahne Fischfilet. Schön, dass es schon wieder eine neue Platte von ihnen gibt.
Die klingt jetzt nicht ganz anders als ihre letzten Alben, aber sie klingt wieder ganz vorzüglich und trotz einer Menge wieder einmal ernster Texte macht sie unglaublich viel Spaß. Denn auch wenn sie in „Jungs und Kokain“ mit Miss Platnum eine berührende Trennungs-Ballade voller Lindenberg-Momente und Donots-Melodien spielen, wenn sie im hymnischen Titeltrack in die nicht nur rosige eigene Zukunft blicken („Der nächste Sturm nur ’ne Frage der Zeit“) und in „15 Jahre“ in eine erschreckend gewalttätige Jugend zurückschauen („Sie treten mich zu Boden, gehe ich heute drauf? Sorry Mama, die Party ist aus“), wenn sie sich „nach all der Scheiße“ in „Endlich auf Reise“ auch noch in „Grüße ins Neandertal“ über Nazis lustig machen, ist hier fast jeder Moment waschechter FSF-Punk. Trompeten, Offbeats, Beatsteaks („Keine Panik“), Stadion-Mitsing-Momente, Punkrock-Romantik. Musik zum Feiern. Denn auch wenn die Welt da draußen kacke ist. In selben Moment reden wir drüber und vergessen es. Lieber auch mal leben. Bis zum bitteren Ende. Aber: „Eine rauchen wir noch“. Besser hätten wir es nicht sagen können.
„Wir kommen in Frieden“ von Feine Sahne Fischfilet erscheint auf Plattenweg Tonträger/Warner Music.