Platte der Woche KW 37/2025
Das Schöne an Baxter Dury ist ja, dass er vermutlich immer auf der Suche und auch immer ein wenig rastlos ist. Auf der Suche nach neuen Geschichten, meistens basierend auf dem Drumherum in und um London, auf der Suche nach neuen Ideen, neuen Wegen zur musikalischen und persönlichen Selbstverwirklichung. Auf der Suche nach neuen Kontakten, Eingebungen aller Art und letztendlich auch auf der Suche nach den passenden Worten, um all das in seine gewohnt lakonisch dargebotenen Songtexte der Welt zu präsentieren.
So auch auf seinem neuen Studioalbum „Allbarone“ (ein nettes Wortspiel auf die Gastro-Kette All Bar One). Los geht es ziemlich direkt und ohne Vorwarnung mit dem Titelstück des Albums, einem Song mit vielen elektronischen Strukturen, sehr tanzbar, House-Vibes inklusive. „Schadenfreude“ geht in eine ähnliche Richtung, auch wieder sehr elektronisch und direkt.
Dem Vernehmen nach liegt das wohl an der Arbeitsweise, wie Baxter Dury zusammen mit Paul Epworth (hat u.a. mit Adele, Florence + The Machine etc. gearbeitet) an diesem Album gearbeitet hat – alles eher im Call-and-Response-Modus, ein schnelles Hin und Her von Ideen und musikalischen Schnipseln, Baxter stand auch eher unter Druck, schnell passende Worte für die Songs finden zu müssen.
Diese Herangehensweise hat dem Album mehr als nur gut getan – es war die genau richtige Entscheidung. Ein Fall von „right place, right time“. Auch wenn „Allbarone“ die 30-Minuten-Grenze nur knapp überschreitet, machen die neun Songs richtig Spaß. Neben Baxter Durys nach wie vor großartigen Songtexten sollte vor allem auch hier wieder der gesangliche Gegenpart in Form der Sängerin JGrrey nicht unerwähnt bleiben, denn ihre Stimme gibt dem Ganzen ein tolles Gleichgewicht. Ein weiterer Bonus dieser Platte ist Bassist Billy Fuller (u.a. Beak>, Massive Attack, Robert Plant), der ab Song Nummer vier („Alpha Dog“) mit seinen eher funkigen Bassläufen die Songs nochmal ein Stück weit veredelt. Toll!
„Allbarone“ von Baxter Dury erscheint auf Heavenly/Pias.