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Live spielen Lucy Kruger & The Lost Boys den Song „Anchor“ schon seit einer Weile, jetzt erscheint die hypnotische Nummer auch ganz offiziell und kündigt damit auch gleich das neue Album der in Berlin heimischen Musikerin aus Südafrika an, das am 13.02.2026 erscheine soll. „Pale Bloom“ wird es heißen.
In „Anchor“ verbindet Kruger – in sanftem Stakkato – die mnemonischen Merkmale eines Kinderliedes mit Sehnsucht. Obwohl das Gerüst des Tracks eine geschickt kooptierte Nostalgie ist, wird es durch die ausatmende Bratsche, die kurze brennende Gitarre und Krugers spezifische und überraschende Aussprache aus einer zuckersüßen Vergangenheit befreit.
Das von DTAN inszenierte Video, in dem Kruger eine blasse weiße Rose (nicht) verschlingt dient als Symbol der Zerstörung. Doch statt der persönlichen Gewalt der Säuberung erleben wir eine zarte Wiederzusammensetzung des Verworfenen außerhalb des Körpers – sich um das zu kümmern, was entfernt wurde, bedeutet, sich um die Stelle der Entfernung zu kümmern.
Im Gegensatz zu den früheren Alben der Lost Boys, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums produziert wurden, entstand „Pale Bloom“ langsam und versuchte, einen Schöpfungsmythos in seinem Bernstein einzufrieren – eine Ursprungsgeschichte, die uralt und komplex ist, voller Geheimnisse und Metaphern, die weder einer Klärung noch eines Endes bedarf.
Jede Veröffentlichung von Lost Boys wagt sich in neues musikalisches und lyrisches Terrain vor. Von allen reicht „Pale Bloom“ am weitesten zurück in die Kindheit und findet unbewusst die Rhythmen und Erzählstile, die in den Zwängen einer religiösen Erziehung verwurzelt sind.
Begleitet wird Kruger auf „Pale Bloom“ von Liú Mottes(Gitarre), Jean-Louise Parker (Viola), Gidon Carmel (Schlagzeug) und Reuben Kemp (Bass).