Platte der Woche KW 39/2025
Mit ihrem vor knapp zwei Jahren erschienenen Debütalbum „Letter To Self“ haben sich Sprints nicht nur in der Gaesteliste.de-Redaktion viele Freunde gemacht. Kunststück, sprühte der Erstling der irischen Band um Sängerin und Gitarristin Karla Chubb doch nur so vor unbändiger Energie und mitreißender Dynamik.
Mit Schlenkern zu schepperndem Garagenrock und wuchtigem Grunge trafen sie facettenreich zwischen Post-Punk-Vergangenheit und Zeitgeist genau die richtigen Töne – und hatten obendrein noch etwas zu sagen. Mit dem Nachfolger legen Sprints nun noch eine Schippe drauf.
„All That Is Over“ entstand unter dem Eindruck des rasanten Aufstiegs, der dem ersten Album folgte – Top-20-Chartsplatzierungen, ein Gastspiel in Glastonbury und Supportshows für IDLES und Pixies inklusive. Kein Wunder also, dass das Songwriting eindringlich und mitfühlend ist, gleichzeitig aber die Fesseln der Unsicherheit verschwunden sind und sich das Quartett nun mit noch mehr Feuereifer in seine Musik wirft, um seinem Soundtrack zur Dystopie, die uns alle umgibt, noch mehr Nachdruck zu verleihen.
Cowboy Gothic heißt die Schublade, in die sich Sprints selbst einsortieren – und wer nicht weiß, was das bedeuten soll, kriegt bei Bangern wie „Rage“ oder „Beg“ hier die Antwort. Auch wenn im Albumtitel „All That Is Over“ ein bisschen Abschied mitschwingt: Für Sprints geht es mit diesem fulminanten Album erst so richtig los.
„All That Is Over“ von Sprints erscheint auf City Slang/Rough Trade.