Knapp 43 Jahre nach ihrem ersten Konzert am Silvestertag 1982 sind The Bats immer noch Robert Scott, Paul Kean, Kaye Woodward und Malcolm Grant. Genau das ist vermutlich auch der Grund, warum sie auf „Corner Coming Up“, ihrem inzwischen elften Album, eigentlich gar nicht mehr so klingen wie auf ihren legendären Frühwerken – der „Made Up In Blue“-EP von 1985 oder dem Debütalbum „Daddy’s Highway“ von 1987 – und trotzdem vom ersten Ton an ganz sie selbst sind.
Den überbordenden Enthusiasmus und den frenetischen Fuzz-Pop seiner Jugend hat das neuseeländische Indie-Pop-Quartett – von Ausnahmen wie dem hier etwas aus dem Rahmen fallenden Schlusssong „Loline“ einmal abgesehen – inzwischen längst gegen Altersweisheit und eine gewisse Beschaulichkeit eingetauscht, doch das steht der Band nach mehr als vier Jahrzehnten großartig zu Gesicht.
Hier sind ganz offenbar keine jungen Wilden im Proberaum am Werke, sondern alte Freude, die – so darf man sich das zumindest einbilden – zusammen auf der Veranda im Abendsonnenschein immer noch große Freude am gemeinsamen Musikmachen haben und so weiterhin alte DIY-Prinzipien auf eine ganz andere Art und Weise verinnerlichen.
Auch wenn die ansteckende Melodieseligkeit und die Liebe zum Jangle-Pop, die The Bats einst neben The Clean und The Chills zu den Vorreitern des sagenumwobenen Dunedin-Sounds des Labels Flying Nun Records gemacht hatten, in Songs sie „Lucky Dog“ oder beim Titeltrack noch durchscheint: Die wahren Highlights hier sind Songs wie „A Line To The Stars“, „Song For The End“ und „Smallest Falls“, die sanfter, langsamer und leiser sind und eine introspektive Sichtweise offenbaren.
Das Resultat ist ein bemerkenswertes Album einer Band, die ihren Idealen immer treu geblieben und trotzdem nie auf der Stelle getreten ist. Chapeau!
„Corner Coming Up“ von The Bats erscheint auf Flying Nun/Cargo.




