Der erste Song hat kaum begonnen, da stellt Skullcrusher-Mastermind Helen Ballentine bereits die ganz großen Fragen: „What do I live for? Who do I live for?“, singt die im Hudson Valley in New York heimische Musikerin zu dahingetupften Pianoklängen, und gleich danach heißt es: „I don’t know anymore.“ Damit warnt sie ihr Publikum gleich zu Beginn vor, dass diese zehn neuen Songs trotz einer verzweifelten Sinnsuche keine Antworten bereithalten, oder wie es in den Liner Notes zum Album heißt: „‚And Your Song Is Like A Circle ‚ hält keine Erfahrungen fest – es deutet vielmehr auf den Eindruck einer Erfahrung hin, die sich nicht festhalten lässt.“
Stattdessen verlegt sich Ballentine – offenbar unter dem Einfluss der Filme von Hayao Miyazaki and David Lynch – auch klanglich noch stärker als bei ihren früheren Veröffentlichungen auf die Unbestimmtheit ätherisch-atmosphärischer Klänge, wenn sie schwebende Folk-Klänge mit luftiger Elektronik zusammenfließen lässt, um ihre Trauer und ihre Traurigkeit in Töne zu übersetzen, die verdeutlichen, dass für sie der Verlust selbst genauso schwer wiegt wie das, was sie verloren hat. Im Spannungsfeld von Eskapismus und Realismus steht Ballentines Stimme stets im Mittelpunkt.
Dass sie hier – passend zum Sujet der Songs – wenig Interesse an Kontinuität oder Ausdauer zeigt, ist beim Hören bisweilen eine Herausforderung, zeigt aber auch, dass Ballentine ungefilterter künstlerischer Ausdruck wichtiger zu sein scheint als Verkaufszahlen oder die Chance auf Ruhm und Ehre.
„A Your Song Is Like A Circle“ von Skullcrusher erscheint auf Dirty Hit Records.




