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Sie kommen aus Hamburg. Aber sie klingen nicht so. Und das ist erfrischend und das ist gut. Denn auch Abramowicz klingen erfrischend und gut, klingen nach Folk und Punk und Rock. The Gaslight Anthem bieten sich als Vergleich an. Dave Hause aber auch ein bisschen, der neue Chuck Ragan, natürlich Frank Turner und Bruce Springsteen.
Im Januar erschien ihre vier Songs starke „Generation“-EP, von März bis Mai touren die Herren durch die Clubs und spielen mit Bands wie Red City Radio, The Durango Riot, Off With Their Heads und Idle Class. Sänger Sören Warkentin beantwortete uns zehn Fragen.
1. Was ist deine Definition von „guter Musik“?
Wenn sie dich da trifft, wo du getroffen werden willst, ist das gut. Wenn sie dich da trifft, wo du nicht getroffen werden willst, ist das auch gut. Wenn es dich also irgendwie packt, nimm die Umarmung an, kauf dir die Platte und geh aufs Konzert.
2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?
Das Hamburger Nachtleben. Wir arbeiten alle in einem Club, es wäre gelogen zu sagen, die größten Einflüsse kämen nicht von da.
3. Warum sollte jeder deine neue Veröffentlichung kaufen?
Weil streamen zu einfach und ein Albumkauf immer auch ein Statement ist.
4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker/-in gekauft?
Wir haben in einem Hotel auf einer Party gespielt. Da gab es alles: Typen, die Kickflips von der Bühnenkante gemacht haben, Typen, die sich von einem vollgekoksten Tätowierer zuhacken haben lassen und Burlesque Tänzerinnen. Es war wie in der Biografie von Lemmy. Nach dem Abend haben wir von der Gage Schnaps und ordentliche Kabel gekauft.
5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker/-in werden wolltest?
Einen bestimmten sicher nicht. Wir glauben, dass jeder, der Musik macht, irgendwie ein Exzentriker ist. Musik ist nur das Medium, das transportiert, was du denkst, fühlst und willst.
6. Hast du immer noch Träume – oder lebst du den Traum bereits?
Wenn du einen Traum lebst, kommt der nächste und klopft an die Tür und das ist auch gut so. Klingt platt, aber das muss immer weiter gehen. Wir wollen die größte Band der Welt werden, alles andere ergibt keinen Sinn.
7. Was war deine größte Niederlage?
Sörens erster Amp war viel zu teuer.
8. Was macht dich derzeit als Musiker/-in am glücklichsten?
Wir dürfen auf die Straße, Konzerte spielen und Leute treffen. Das ist immer auch ein bisschen Klassenfahrt, nur ohne die Karaffe Früchtetee, die keiner mag und die jeden Morgen wieder auf dem Tisch steht.
9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?
Keine Ahnung. Es gibt genug Leute, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Musik und Bands zu verreißen. Frag die mal.
10. Wer – tot oder lebendig – sollte auf deiner Gästeliste stehen?
Sydney Lassick. Gerne +1.
„Generation“ von Abramowicz erscheint auf Sportklub Rotter Damm.