Als männliche Hälfte des Duos Lewis & Leigh sorgte der Waliser Al Lewis mit seiner um gälische Elemente erweiterten Americana-Songs, die er (nicht unzutreffend) „Celticana“ nennt, für frischen Wind in der Szene der Songwriter-Duos. Als Alva Leigh Ende 2017 erstmals Mutter wurde und mit ihre Familie zurück in die USA zog, bezog Al sich zunächst mal wieder ganz auf seine Wurzeln und veröffentlichte das auf walisisch vorgetragene Konzeptalbum „Te yn y Grug“, das auf einem selbstgeschriebenen Musical basierte. Mit „Moving On, Moving Past“ macht er – nun wieder auf Englisch – im Wesentlichen da weiter, wo er mit Alva Leigh aufgehört hatte und präsentiert den gewohnten Mix aus Americana-inspiriertem Folkpop und einer europäischen Sichtweise. Dass diese nun tatsächlich wieder deutlich stärker europäisch ausfiel, liegt sicherlich daran, dass Alva Leigh weiland stärker für den US-Touch verantwortlich zeichnete als Al Lewis. Sei es drum: Die sechs neuen Tracks reichen von der sanftmütigen Folkballade über Pub-Rock bis zur angedeuteten Rocknummer und zeigen einen nachdenklichen Songwriter, der aber nicht im Männerschmerz stecken bleibt, sondern erstaunlich optimistische Ausblicke parat hat, die er in angenehm hymnischen Melodiebögen und Mitsing-Chören einzufangen versteht.
„Moving On, Moving Past“ von Al Lewis ist eine Eigenveröffentlichung.
