Das Projekt Waking Dreams ist wohl so etwas wie eine vertonte Fernbeziehung. Angela Chambers und Jason Lethiewics lernten sich dereinst in NYC kennen, fanden mit ihrer gemeinsamen Liebe für Elektronik, New Wave und Rockmusik einen gemeinsamen Nenner und beschlossen, zusammen an Songs zu arbeiten. Dann zog Angela aber nach Berlin, während Jason noch ein weiteres Jahr in NYC zurück blieb. In dieser Zeit entstanden dann die Songs, die sich jetzt auf dem Debütalbum „Askew“ finden.
Dass das Ganze aber keineswegs steril und distanziert klingt, liegt daran, dass die Tracks erst fertiggestellt und eingespielt wurden, als Jason dann schließlich auch den Schritt über den Teich wagte und in der Kulturhauptstadt seine Zelte aufschlug. Vielleicht deswegen ist die Scheibe auf gleiche Weise von originellen, artifiziellen Soundideen wie auch von einer fast fiebrigen Spannung und einer organischen Energie geprägt, die sich nur durch eine direkte Interaktion ergeben kann. Es gibt eine Art basslastigen New Wave-Indie-Pop mit gewissen Rock-, Kraut- und Kaputnik-Blues Elementen, aber auch mit orgiastischen Soundwave-Arrangements, ein wenig Doom-Ennui und cooler Club-Ästhetik. Insgesamt ist das ein interessanter eklektischer Mix, dessen ungewöhnliche Entstehungsgeschichte sich prägend ausgewirkt hat.
„Askew“ von Waking Dreams erscheint auf Touch Your Life/Spinnup.