Es gab mal Zeiten, in denen Robert Cray dafür kämpfte, innerhalb des Blues-Genres eine eigene Identität zu entwickeln und sich von den klassischen Vorbildern zu lösen, ohne auf deren Errungenschaften verzichten zu wollen. Heutzutage – so scheint es – hat er einen Zustand heiterer Gelassenheit erreicht, in dem er mit Retro-Sounds, eigenem Songmaterial, stilistischen Schlenkern und einer vergleichsweise rauen Produktion liebäugelt und sich arrangiert. Produzent Steve Jordan etwa strebte auf dem neuen Album an, den Sound des souligen Gesangs-Smoothies Sam Cooke zu emulieren. Zum Glück kam es offensichtlich nicht wirklich dazu. Stattdessen gibt es eine Sammlung organischer, ruppiger Blues-, R’n’B-, Soul- und Gospelnummern, in denen Jordan seinen Fokus stärker auf Robert Crays Gesang legte – dieser aber dank seiner Spielfreude das Augenmerk auch wieder auf sein schneidend scharfes Gitarrenspiel lenkt. Diese Spannung ist es dann auch, die das Album am Leben erhält und unterhaltsam macht.
„That’s What I Heard“ von Robert Cray erscheint auf Nozzle/Membran.