Daran, dass die aus Boston stammende Songwriterin Thea Hopkins bei uns vollkommen unbekannt ist, mag der Umstand schuld sein, dass sie sich als Indie-Künstlerin mit nativen Wurzeln und gemischtrassigem Hintergrund bislang nur in Zirkeln bewegte, die eher dem puristischen Folk-Sektor zurechnen sind. In den Songs auf dem nun vorliegenden Mini-Album schafft es Thea Hopkins – im klassischen, biographisch geprägten Storytelling Setting, das durchaus auch ihre Tribal Roots aufgreift – nun musikalisch allerdings einen recht großen Bogen zwischen Folk, Blues und Jazz zu schlagen. Das liegt vor allen Dingen an der Wahl ihrer Gäste: Jazz Trompeter Tom Halter sorgt für außergewöhnliche Akzente, Dave Minehan von den Replacements überrascht mit einem E-Bow, Geigerin Mimi Rabson bietet Folk-Flair und Lyle Lovetts Pianist Tom Ray sorgt für Torch-Song-Feeling. Tatsächlich erreicht Thea Hopkins – die das Material ohne stilistische Formalismen mit souverän sonoren Vocals prägt – mit sechs Songs hier mehr als manche Kollegen mit ganzen Doppel-LPs. Bemerkenswert.
„Love Come Down“ von Thea Hopkins ist eine Eigenveröffentlichung.