Tori Amos‘ 15. Studio-Album ist in jeder Beziehung ein typisches Amos-Album geworden. Ohne große musikalische Überraschungen – aber gewohnt ambitioniert und aufwendig in Szene gesetzt – führt uns Tori durch ihre nach wie vor immer auch ein wenig unwirklich und märchenhaft wirkenden mystischen Scheinwelten, die dieses Mal indes einen ungewohnt konkreten Hintergrund bieten. Denn auf „Native Invader“ beschäftigt sich Tori Amos mit dem Eindringen des Menschen in die Natur und deren Fähigkeit, sich zu behaupten und zu regenerieren.
Inspiriert wurde das Werk freilich auch durch die Wahlen in den USA geprägt – bzw. dem damit zusammenhängenden Populismus, den Tori mit einer „Miliz des Geistes“ bekämpfen möchte. Musikalisch lässt sich das freilich nicht wirklich heraushören – was aber wohl auch niemand erwartet hätte. Die Königin des Kook-Pop bleibt ihrem Stil zwischen spinnerter Solitüde, plüschigem Bombast und konzeptioneller Elephantiasis auch auf dem neuen Album durchaus treu. Wie gesagt: Es ist halt ein typisches Amos-Album geworden.
„Native Invader“ von Tori Amos erscheint auf Decca/Universal.
