Früher hieß diese Band Oblivion. Doch weil es eine Metalband gleichen Namens gibt, musste man man sich umbenennen. In Radio Doria. Weiterhin aber ist das die Band von Schauspieler Jan Josef Liefers. Und genau wie dessen derzeit berühmteste Rolle kommt auch die Musik.
Denn wie der Münsteraner Tatort sind auch die Lieder auf „Die freie Stimme der Schlaflosigkeit“ relativ frei von Ecken und Kanten. Eingängiger als jedes „Moinsen“, leicht zu konsumieren, durchaus unterhalten und wenn man mal kurz nicht aufpasst, dann ist das auch nicht schlimm. Genau wie bei den Fällen von Thiel und Boerne. Und wie dort werden auch hier viele, viele Menschen genau das abfeiern, sich darüber freuen, dass es diese schöne Musik gibt und sie einfach eine gute Zeit haben können. Wie das eben so ist mit einfach überaus massentauglicher Musik. In diesem Fall übrigens irgendwo zwischen Bosse (der besser ist), Adel Tawil (der auch besser ist), Heinz Rudolf Kunze und diesen vielen jungen deutschen Liedermachern.
Doch Moment. Liefers singt hier nicht nur Unsinn singt. Denn was im Tatort der gelegentliche Wortwitz oder eine schauspielerische Glanzleistung zwischendurch ist, sind hier neben manch wirklich toller Melodie und Refrain auch der ein oder andere Text. Denn es gibt hier auch wirklich Gutes. Nachdenkliches, Kluges, Cleveres. „Liebe ist nicht wie du. Ich hab euch nur verwechselt.“ Oder „Der Weg ist das Ziel. Doch dann steht das Ziel im Weg.“ Man muss es zwischen dem großen Rest nur suchen.
„Die freie Stimme der Schlaflosigkeit“ von Radio Doria erscheint auf Polydor/Universal.