Oh. Und dann fühlt man sich wie ein Coach bei The Voice Of Germany. Zwar sieht man Oh Land, aber dieses Zögern müssen die Herren und die Damen da im Fernsehen in der ersten Runde auch gehabt haben. Irgendwie kann dieses Album was, da ist was, was gefällt, was einen anspricht, was einen sogar berührt. Aber gleichzeitig schreckt einen was ab und irgendwas macht aus diesen eigentlich so schönen Liedern etwas sehr Oberflächliches.
Oh Land ist Nanna Øland Fabricius und die hat eine ziemlich tolle Stimme. Zerbrechlich, aber stark und vor allem ziemlich eigen, ohne schwierig zu sein. Ihre Lieder, übrigens produziert von TV on the Radio’s Dave Sitek, sind süßer, klebriger, aber hier und da nachdenklicher, verträumter Pop mit ganz viel Elektronik. Und im Grunde stimmt alles. Würde nicht hier und das der letzten Tropfen Schweiß fehlen, der letzte Tropfen Herzblut fehlen. Denn genau so klingen manche Lieder. Manche schnellen und manchen ruhigen Liedern hört man einfach nicht die letzte Leidenschaft und Ehrlichkeit an, sie klingen unfertig und gleichzeitig übergebügelt. Und daher eben so ein bisschen oberflächlich.
Das Gute am Ganzen: Ab dem 16. November 2013 ist Oh Land auf Tour. Und kann zeigen, wie es besser geht und dass sie Leidenschaft und Herzblut kann.
„Wish Bone“ von Oh Land erscheint auf Warner Music.