Nachdem Susan James aus ihrer langjährigen Auszeit zurückgekehrt ist, ist sie mit neuem Schwung zu ihrer eigentlichen Berufung als Songwriterin zurückgekehrt und scheint nun wieder zum üblichen Veröffentlichungsrhythmus zurückgefunden zu haben. Anders als das von Paul Lacques produzierte Comeback-Album – das sich noch stärker an ihrer damaligen Vorliebe der Kalifornierin für psychedlisch-obskure Zusammenhänge orientierte – ist das neue Werk sehr viel erdiger und bodenständiger geraten. Ohne die (eigentlich stets unbegründete Angst), sich mit allzu poppigen Melodien in Songwriter-Kreisen vielleicht unbeliebt zu machen, lässt sie ihre Ausflüge in konzeptionelle Instrumentalmusik und überdeutliche Byrds- und Westcoast-Anleihen hinter sich und überzeugt mit einer Sammlung eher Country-orientierter Folkpopsongs, die durchgängig jene Qualität erreichen, wie bislang nur die ausgewählten Signature-Songs der jeweiligen bisherigen Veröffentlichungen. Dieser neue Schwung scheint Susan auch Kraft für die Performances beschert zu haben, denn diese wirken sehr viel unverkrampfter und befreiter als man dies ggf. gewohnt war. Insgesamt ist dieses Album schlicht Susans bestes bislang geworden.
„Driving Toward The Sun“ von Susan James erscheint auf SJM/Rough Trade.