So ein bisschen hat das was von Justin Bieber. Nur in deutlich besser, das sei gleich mal erwähnt. Doch auch Christofer Drew Ingle begann seine Karriere im Internet, veröffentlichte als Teenager hier seine Songs und ist noch immer ein Jungspund. Jahrgang 1991. Er trägt Scheitel, er macht im weitesten Sinne Popmusik und als Never Shout Never veröffentlicht er nun das nächste Album. Auf Warner. Dem Riesen.
Auf der anderen Seite aber spielte er bereits mit Bands wie Hellogoodbye, hat nebenbei noch sein eigenes Label, bereits reichlich EPs und Platten veröffentlicht und – ganz wichtig – macht durchaus schöne Musik. Die klingt schon mächtig mainstreaming und manchmal auch ziemlich glatt, hat aber gleichzeitig auch genug Tiefe und vor allem Klasse, dass sie nicht nur für das kleine Mädchen von nebenan geeignet ist. Sondern tatsächlich für Jedermann, für dich und mich. Denn der Kerl, der mit „Time Travel“ übrigens in voller Bandstärke an den Start geht, hat schon echt gute Ideen, ein Händchen für die richtige, die massive Melodie und macht daraus dann manch dickes Ding. „Silver Ecstasy“ zum Beispiel ist pompös, großkotzig, mehrteilig und erinnert an Queen und My Chemical Romance. Andere Sachen haben was von den Killers, von Coldplay oder klassischen Ami-Emo und selbst wenn sich manch zu weich gekochtes Stück dazwischen gemogelt hat, gehört dieses Album auf den Stapel der guten. Keine Frage.
„Time Travel“ von Never Shout Never erscheint auf Reprise/Warner Music.
