Bandname griechisch, Herkunft deutsch, Wahlheimat Schweden und Albumtitel „Luxembourg“. Genauso offensichtlich aufgeschlossen und weltoffen wie Ikaria selbst ist auch deren zweiter Silberling. Hier fusioniert alles, nüchterner Indiepop mit kühnem Undergroundsound, hellenische Mythologie mit den üblichen englischen texten und deutsche Musikfabrik mit skandinavischer Produktion. Und wenn wir schon bei Griechenland sind, Ovids Metamorphosen scheint das Quartett sich zum Leitbild ihrer Bandkarriere gemacht zu haben.
„Stets der eigenen Entwicklung und Veränderung unterworfen“, nach eigener Aussage. Doch was da so in den Raum geworfen wird, scheint sich zu bewahrheiten, Ikaria erfinden sich selbst ständig neu und drängen auf Weiterentwicklung und Perfektion, das merkt man. Jeden Song für sich genommen wurden hier elf wunderschöne Perlen sphärischen Indierocks geschaffen, aber die Vielfalt an Hooks und Ohrschmeichlern lässt zu wünschen übrig. Den ersten Preis für Eingängigkeit wird die junge Band nicht bekommen, aber was nicht ist kann ja noch werden. „Luxembourg“ versucht schonmal gefällig zu sein, und das mit einer Unaufdringlichkeit, die achtbar ist. Ikaria brauchen sich nicht anbiedern, entweder man mag sie eben, oder nicht.
„Luxembourg“ von Ikaria erscheint auf Cobretti/Broken Silence.