Manch einer sagt, durch den Erfolg von Bands wie Against Me! oder The Gaslight Anthem kommen all die Bands aus ihre Kellern gekrochen, ändern ihren Sound und möchten so einen Stück vom Kuchen ab. Manch anderer sagt aber, dass es nicht die Bands, sondern die Labels sind, die nun auf der Suche nach solchen Gruppierungen sind, die es schon lange gibt, die aber bisher kaum einer hören wollte. Die wie die aktuellen Helden klingen, gleichzeitig Freunde von Hot Water Music beglücken und der Plattenfirma aus der Krise helfen. Am Ende wird die Wahrheit in der Mitte liegen. Und der Fan ist der Gewinner. Weil er immer neue Sachen entdecken darf und entdeckt. Neues – bzw. relativ Neues – wie den Polar Bear Club, der seine zweite Scheibe auf dem wunderbaren Bridge Nine-Label veröffentlichten darf und alle oben erwähnten Kriterien erfüllt. Und dabei richtig klasse klingt. Die Songs kommen ungemein leidenschaftlich und ehrlich aus den Boxen, es wird vertrackt gerockt und gleichtzeitig straight nach vorne gespielt und die Melodien gefallen ebenso wie der raue Charme. Das Resultat sind elf kleine Hymnen, die man bald auch live erleben darf. Denn The Polar Bear Club reist mit The Gaslight Anthem durch unsere Clubs und wird in deren Vorprogramm Hits der Marke „Hollow Place“ oder „Another Night In The Rock“ zum Besten geben. Da heißt es, zwingend früh zu kommen.
„Sometimes Things Just Disappear“ von Polar Bear Club erscheint auf Bridge Nine/Soulfood.
