Nr. 5 lebt: Dies ist die bereits vierte Soloscheibe des ehemaligen Axtschwingers von Marilyn Manson, Rob Halford, David Lee Roth oder (noch aktuell?) Rob Zombie, der zuletzt – man denke – bei Aufnahmen von den Scorpions und Meat Loaf ausgeholfen hat. „Requiem“ ist alles andere als das, was die Klassik unter dem Begriff versteht – getragene Musik für eine Begräbnismesse.
Denn diese komplex aufgebauten zehn Instrumentals schwanken zwischen akustischem Bluegrass-Extremismus, Schweinecountry und Shredding-Wahnsinn, wobei jedes Stück einem Folterinstrument gewidmet ist. Während man über diese Geschmackssicherheit noch ebenso streiten könnte wie über das besessene Artwork, lässt die eigentliche Gitarrenarbeit keinen Widerspruch zu. John 5 ist ein Teufelsgitarrist, und ein Titel wie beispielsweise „The Judas Cradle“ stellt sowohl eine Belehrung über das derzeit technisch Mögliche dar wie auch einfach eine fesselnde Komposition.
„Requiem“ von John 5 erscheint auf Mascot/Rough Trade.