Convertible ist der Projektname, unter dem das „Tiroler Wunderkind“ Hans Platzgumer am konsequentesten arbeitet. Ein Convertible ist auch ein Cabrio – also ein veränderbares Auto. Insofern ist bei diesem Projekt die Veränderbarkeit und Weiterentwicklung das Maß aller Dinge. Das neue, dritte, Werk ist eine streng durchorganisierte Fingerübung in Sachen psychedelisch angehauchten, 60s beeinflussten Gitarrenpops mit deutlichen Kunst-Rock-Aspirationen. Das Ganze wird im Trio-Format vorgetragen – was schon beeindruckend ist, da es doch jede Menge emsiges, vielschichtiges Gewusel zu hören gibt. Platzgumer & Co. gelingt hier das Kunststück, eine hochkomplexe Soundwelt leichtfüßig vorzutragen und trotz unglaublicher Detailverliebtheit (insbesondere, was die Rhythmen betrifft) ein einheitliches Klangbild zu erzielen. Dass das neue Material mehr Rock als Pop enthält, ist sicherlich ebenso gewollt wie die Betonung akustischer Instrumente. „Convertible 3“ ist dabei weniger eingängig als seine Vorgänger – bietet aber musikalisch wesentlich mehr Zwischentöne. Das ist also eher eine Musiker-Scheibe als eine, die mit Macht ins Radio will. „Convertible 3“ bietet intelligent gemachte Musik, die sich aber nicht als Kopfgeburt versteht, sondern geschickt mit den verschiedenen zur Verfügung stehenden Stilmitteln spielt. Kann man machen!
„Convertible 3“ von Convertible erscheint auf Monkey Music/Broken Silence.