Miracle Fortress ist das Pseudonym des kanadischen Soundbastlers Graham Van Pelt. Der Mann gründete in seiner Heimatstadt Stratford, Ontario, und in Montreal gleich mehrere Clubs, spielte in einer Indie Band namens Think About Life und reüssiert nun mit diesem im Club-eigenen Studio selbst zusammengefrickelten Debütalbum als Solist. Es lässt sich kaum Verhehlen: Van Pelt ist ein Fan von Brian Wilson. Teilweise singt er sogar so. Was allerdings die Arrangements betrifft, so bewegt sich Van Pelt weniger im orchestralen Wall Of Sound-Bereich, sondern bandelt mit der luftigen Indie-Ästhetik der 90er an. Das Ergebnis schwankt zwischen inspiriert, verspielt und ambitioniert. Das meint, dass Van Pelt zwar jede Menge Energie an den Tag legt und durchaus auch Ideen hat, wie er seine Soundvorstellungen am Besten in Song-Strukturen integriert – nur hapert es leider ein wenig beim Abschluss. Nun gut: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und so richtig schlecht ist Van Pelts Musik ja auch nicht – aber zuweilen hätte man sich mal die ein oder andere konsequent durchgezogene Melodielinie gewünscht. So wirkt die Wunderfestung fast ein wenig uneinnehmbar – auf jeden Fall aber spröde.
„Five Roses“ von Miracle Fortress erscheint auf Rough Trade Records/Rough Trade.