Natürlich darf man von Altmeister Jackie Leven – in den letzten Jahren immerhin einer der beständigsten seiner Zunft – nicht unbedingt revolutionär Neues erwarten. Dennoch gelingt es ihm auf jeder Scheibe, neue Facetten seiner selbst zu aktivieren. Dieses Mal arbeitete er zum Beispiel mit dem auf gewisser Ebene durchaus geisteskompatiblem Johnny Dowd zusammen und er schrieb eine Hommage an den verstorbenen Kevin Coyne, den er als Künstlerkollegen stets sehr verehrte. Des weiteren überrascht er mit einer gehörigen Prise Blues im Gitarrenspiel und er tischt uns den weithin unbekannten Dichter Kenneth Patchen auf – und führt damit seine unermüdlichen Kampf um die Integration der Poesie in die Musik fort. Dazu gibt es mit „I’ve Been Everywhere“ – einer haarsträubenden Aneinanderreihung der Auftrittsorte, in denen Jackie für gewöhnlich auf Tour aufspielt einen der bislang lustigsten Jackie Songs überhaupt (normalerweise trennt er ja seine musikalischen Eskapaden deutlich von seinen Clownerien ab). Letztlich ist dieses Werk, das sich darüber hinaus mit der Lieblingsbeschäftigung der Schotten, dem Trinken, beschäftigt auch wieder ein recht typisches, klassisches Leven Werk geworden.
„Oh What A Blow That Phantom Dealt Me“ von Jackie Leven erscheint auf Cooking Vinyl/Indigo.