Zwölf Monate hat George Byrne an diesem Album gearbeitet. In Anbetracht dessen, dass es ein eher zurückhaltendes Singer / Songwriter-Album geworden ist, erscheint dies auf den ersten Blick als unverhältnismäßig lang. Doch mit der Zeit wird deutlich, dass der Australier ein Mann ist, der auf Nuancen, Strukturen und Details viel Wert legt. Und da er seine Vorbilder weniger bei aufwendigen Pop-Produktionen wie „Sergeant Pepper“ oder „Pet Sounds“ sieht, sondern eher im klassischen amerikanischen Westcoast-Songwriterum mit dessen Vorliebe für ausgefeilte Vokal-Arrangements, klingt die Scheibe eben so unspektakulär, wie sie nun mal klingt. Geholfen, dieses Sounddesign zu verwirklichen, haben ihm The Church-Drummer Tim Powles (der auch seine Mutterband produktionstechnisch betreut) und Jonathan Burnside, der zwar nun in Australien residiert, aber ursprünglich aus San Francisco stammt und sich mit den von Byrne bevorzugten Klangideen bestens auskennt. Langer Rede kurzer Sinn: „Foreign Waters“ erschließt sich nicht über offensichtliche Hits und Ohrwürmer, sondern durch die Vielseitigkeit Byrnes, die dieser in im Kern simple, aber aufwendig konstruierte Songs mit vielen Ebenen und eben den bereits eingangs erwähnten Zwischentönen umsetzt. Insofern ist dies ein ziemlich solides, zeitloses Werk geworden.
„Foreign Water“ von George Byrne erscheint auf Laughing Outlaw/Broken Silence.