Irgendwie ist er eine arme Sau. Ricky Warwick wird nicht nur für immer der ehemalige Frontman der durchaus gut rockenden Band The Almighty sein, er ist er auch immer der Kerl von „dieser MTV-Tussi“ Vanessa Warwick. Obwohl er schon lange nicht mehr weder das eine noch das andere ist.
Ricky Warkwick veröffentlicht sein zweites Solo-Album und wandelt erneut auf Singer / Songwriter-Pfaden. Waren auf seinem Debüt aber noch ausschließlich Akustik-Gitarren zu hören, werden einige der neuen Songs in kompletter Band-Besetzung gespielt, was sie zwar nicht unbedingt zu richtigen Rockern macht, Nummern wie dem Opener „Johnny Or Elvis“, dem anschließenden „I Don’t Know What To Do“ oder besonders „Anybody Wanna Waste Some Time?“ aber doch durchaus gut zu Gesicht steht und Freunden von den Rolling Stones oder Bruce Springsteen gefallen dürfte. Solider, doch gar nicht mal schlechter Ami-Rock eben. Noch besser wird es aber, wenn Ricky zu seiner stromlosen Klampfe greift und sich im Folk, im Country und im Blues austobt und mit manchmal melancholisch-schönen („New Neighbors Old Fences“), manchmal schon fast locker-beschwingten Songs („Guilty“) auf unsere Gefühle losgeht. Damit wird er zwar ebensowenig wie mit dem Iron Maiden-Cover („Running Free“) die Welt revolutionären, macht aber doch einen guten Job.
„Love Many Trust Few“ von Ricky Warwick erscheint auf Sanctuary/Rough Trade.