Auf ihrer dritten CD gehen Malory aus Berlin noch einen Schritt weiter als bislang. Lediglich der machtvolle Opener erinnert noch an den gitarrenbetonten Sound der frühen Tage. Im Folgenden wird es dann immer atmosphärischer. Natürlich wird auch hier mit Gitarren gearbeitet, doch wie bei Soundwänden dieser Art üblich hört sich das gar nicht mehr so an. Zusätzlich setzt das gemischte Quartett zunehmend auf Trip-Hop Sounds (ohne zur Tanzkapelle zur mutieren) und zeitgleich schleichen sich auch immer mehr Melodien ins ansonsten eher ambientmäßig belastete Unterbewusstsein. Die Konstellation mit dem zweistimmigem Gesang (Jörg Köhler und Daniela Neuhäuser) stellt sich in diesem Umfeld als zunehmend attraktiver dar. Obwohl die einzelnen Versatzstücke, derer sich Malory hier bedienen, gar nicht so neu sind, führt das in der Summe aber zu einer recht vielseitigen, innovativen Scheibe. Mit dem experimentierfreudigen dritten Gesicht haben Malory sich und den Fans jedenfalls einen großen Gefallen getan.
„The Third Face“ von Malory erscheint auf Supermodern/Indigo.