A „Slow Grower“ of an album indeed… Beim ersten Hören denkt / flucht / vorformuliert man vieleicht noch: „Diese Scheibe hat den melodischen und intellektuellen Gehalt eines Pupskissens“, beim etwa zweiten Mal wird man langsam sehr nachdenklich und beim dritten oder vierten Mal will man verdammt nochmal wissen, an welchen der eigenen Lieblinge einen Party Of One eigentlich ständig erinnert. Und wodurch.
Was hier zunächst mal verstört, dürfte u.a. der Gully-Gesamtklang der Aufnahmen sein (8 Track), der Drumsound Marke Topfdeckel sowie der gewollte Postpunk-Dilettantismus, mit dem die drei Partytiere ihre Instrumente bearbeiten. Und da ist die erste Annahme halt zwangsläufig: Die können das nicht besser (vgl. Robert „his Bobness“ Zimmermann, der eine richtige Gesangsnote wohl nicht erkennen würde, wenn er sich auf sie setzt. Ohne dass das irgendwen je groß gestört hätte). Doch wie gesagt – so circa bei den gebetsmühlenartig-beschwörenden Wiederholungen von z.B. „Six Million Anonymous Deceased“ wird einem dann irgendwann klar, dass dieser spezielle Sound seinen Charme und seine Assoziationskraft mit z. B. frühen Aufnahmen von Velvet Underground teilt: Auch hier singt auf einigen Stücken eine Frau – Terrika Kleinknecht -, und singt im landläufigen Sinne übrigens erheblich besser als der dünne um die Töne oszillierende Lead“sänger“ und Gitarrist Eric Fifteen.
Und dann wären da noch die sperrigen, aber anregenden Texte von neugierigmachend-betitelten Stücken wie „Belgrade Sends Its Regards“ oder „Baghdad Boogie“… Diese Scheibe klingt wie etwas, das noch vor einigen Jahren bei STS Records rausgekommen wäre, als noch Hüsker Dü, Black Flag oder Minutemen auf diesem Label waren. Für wagemutige Alternativensuchende.
„Caught The Blast“ von Party Of One erscheint auf FatCat/Hausmusik/Indigo.