Das kanadische Quartett Voivod hat sich mit drei-jahrzehnte-langem sturköpfigem Anderssein den Ruf erspielt, „Erneuerer“ des Heavy Metal-Genres zu sein – etwa vergleichbar mit dem, als was Meshuggah für den Thrash oder Tool (wenn auch viel kürzer) im Alterno-Bereich gelten. Der Preis für das „innovativ“-Label war aber oft eine gewisse Unzugänglichkeit (Oder, um es anders auszudrücken: Habe schon erwachsene Männer unter dem Einfluss des Albums „Voivod Lives“ die Kontrolle über ihre Körperfunktionen verlieren sehen).
Dass Anspruch und Hörbarkeit sich jedoch keinesfalls grundsätzlich ausschließen müssen, zeigen unsere Holzfäller nun mit ihrem 13. Album. Viel konnte mit dem Teil aufgrund zweier Konstellationen eigentlich nicht schiefgehen: Erstens ist seit den Aufnahmen zu dem schlicht „Voivod“ getauften Langspieler der langjährige Voivod-Kumpel und Ex-Metallica-Bassist Jason Newsted nunmehr als festes Mitglied dabei. Und zweitens zischelt bzw. röhrt nun endlich wieder der Original Voivod Sänger Snake (Denis Belanger) ins Gesangsmikrofon.
Umstand 1 führt zu noch nie dagewesenem Medieninteresse. Umstand 2 trägt direkt zur Verbesserung der oben angesprochenen Zugänglichkeit an. „Voivod“ ist kein bilderstürmendes oder krampfhaft ständig Ungeahntes erprobendes Album mehr, aber es ist eine starke, von Selbstvertrauen, Spielfreude und Spielfähigkeit nur so strotzende Platte geworden – dies sind 66 Minuten gekonnte, zeitgemäße Rockmusik bar jeder Anbiederung. Anspieltipps: Das verhallt-federnde „The Multiverse“, das zarte „I Don’t Wanna Wake Up“ sowie das Riffmonster „Facing Up“.
„Voivod“ von Voivod erscheint auf Surfdog/SMIS.