Ein verschwommener Fleck in der Zeit? Metal Church’s Mastermind Kurdt Vanderhoof unternimmt mit dem zweiten Output der nach ihm benannten Band definitiv eine Zeitreise: Die Achtziger sind das Ziel, um noch genauer zu sein hat Kurdt seine Zeitmaschine auf den 80er-Jahre-Hard-Rock der völlig entspannten Middle-of-the-Road-Spielart eingestellt, also mit viel geschmackvoll eingesetzten Keyboards und vom Härtegrad noch deutlich unter Stadionrock der Marke Dokken bleibend.
Also nicht, dass jetzt einer meint, „A Blur In Time“ hätte auch nur irgendwas mit Metal Church zu tun – Fehlanzeige. Macht aber nix, Vanderhoof selbst spielt auch auf softem Midtempomaterial noch eine hochamtliche Axt, der neue Sänger Drew Hart – stimmlich eine Mixtur aus Styx und Steven Tyler – macht seine Sache mehr als gut und das Songmaterial ist durchgehend respektabel, wenn auch nirgendwo wirklich atemberaubend. Dafür bleibt die ganze Scheibe auch ganz einfach viel zu entspannt. Vermutlich der ideale Soundtrack, um mit einem Automatik-getriebenen Juggernaut einen US-Highway entlang zu cruisen. Für Unterm-Kopfhörer-Wegfliegen oder Party-Befeuern allerdings weniger geeignet. Anspieltipp: „3 A.M.“
„A Blur In Time“ von Vanderhoof erscheint auf Steamhammer/SPV.