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Ein Vergnügen
Spricht man über Peter Bjorn And John, so kommt man nicht an der unausweichlichen Frage vorbei, die man seit ABBA jeder schwedischen Pop-Band stellt: „Wo nehmt ihr diese Songs her?“ Pop ist der Mut, das Einfache zu wagen und das Naheliegende zu tun, Kunst zu schaffen ohne Kunst machen zu wollen. In all dem sind PBJ große Meister. Sie reduzieren, wo man meint, man könne nichts mehr wegnehmen. Die eh schon spartanische Besetzung Bass, Gitarre, Schlagzeug, Gesang wird nicht einmal voll ausgenutzt. Statt dessen: Ein Bass hämmert Achtel, das Schlagzeug einen simplen Takt und ein Junge pfeift ein Liedchen. Fertig ist der perfekte Popsong, in diesem Fall „Young Folks“. So wie Rembrandts Skizzen mehr über sein Genie verraten als seine Ölgemälde, zeigt die Reduktion von PBJ was geniales Songwriting vermag. Ohrwürmer mit Tiefgang, Hits mit Substanz.
So schlicht wie ihre Musik präsentieren die drei Schweden sich auf der Bühne, keine Effekte, keine Show und dennoch gelungenes Entertainment. Da werden die vergessen geglaubten Deutschkenntnisse zum Vergnügen des Kölner Publikums hervorgekramt und selbst die Animation zum Mitsingen ist nicht peinlich. Man merkt den Dreien an, dass sie sonst in jeder Menge andere Projekte stecken und dass PBJ nur eine Schnittmenge ist, in der sich die jeweiligen Qualitäten der Einzelnen ideal ergänzen. Gitarrist Peter versprüht Sixties-Charme, Bassist Bjorn geht eher als Rocker durch und Drummer John ist der akribische Techniker. In der angenehmen Atmosphäre des Stadtgartens gibt das Trio ein Konzert, an das sich jeder bestimmt gerne erinnert. An das Mitsingen, an die furiose Version von „Up Against The Wall“, an die lustigen Ansagen… Alles in allem, an einen wunderbaren Abend.
