Japanisches Kino ist schon seit einiger Zeit bei uns angesagt. Nicht nur ambitionierte Programmkinos, sondern auch das Fernsehen zeigt style-verliebte Filme von Machern wie Takashi Miike. Nun schickt sich auch die japanische Pop-Musik an, bei uns als cool zu gelten. Das kleine Label Shibuyahot Records hat sich zum Ziel gesetzt, die Klänge des Ostens auch außerhalb der Grenzen des eigenen Landes bekannt zu machen. Den Anfang macht diese Compilation, die ein knappes Dutzend Elektro-Pop-Nummern vereint. Das Ergebnis fällt leicht durchwachsen aus. Meckern darf man vor allem über PINE*am, deren monotones Gestampfe einfach nur nervt, und über Hi-Posi, die wie ein singender Tamagotchi klingen. Doch es gibt auch genügend Positives zu vermelden: So überzeugt TReMOReLa mit einer originellen Mixtur aus Dschungel-Beats und putzigen Frauenchören, wie man sie aus Filmsoundtracks der frühen Siebziger kennt. Dahlia, Sugar Plant und Nomiya Maki, die sonst für Pizzicato Five singt, überraschen gar durch lateinamerikanische Rhythmen. So unterkühlt wie viele japanische Filme kommt hier also nichts daher. Komplizierte Elektronik-Frickelei, wie sie vor allem deutsche Bastler gerne liefern, sucht man vergebens, die Songs besitzen einen gesunden, tanzbaren Mainstream-Appeal. So gerät „Shotclub Volume One“ nicht nur zum kulturell weiterbildenden Überblick, sondern ganz profan auch zu einer netten Pop-Platte für den Hausgebrauch.
„Shotclub Vol. One / Japanese Elepop Collection“ von Compilation erscheint auf Shibuyahot/EFA.