Das Duo Vitesse aus Chicago beweist, daß das 80er-Jahre-Revival auch seine guten Seiten haben kann. Während sich die meisten anderen Bands auf die schlimmsten Synthi-Sounds, ach so hippe Frisuren und einen ausgeprägten Hang zum Kitsch stürzen, haben Hewson Chen und Joshua Chen geschickt die wirklich innovativen Elemente des 80s-Sounds für ihr drittes Album herausgefiltert und klingen dabei wie die Melange aus New Order (an deren Sänger Bernard Sumner Vitesse auch stimmlich manchmal erinnern) und OMD (deren „Second Thought“ die Amerikaner hier covern). Dazu ausgestattet mit einem Hang zu todtraurigen Melodien und grummeligen Bässen, die auch Fans von Belle & Sebastian und den Tindersticks gefallen dürften und mit einer tollen, weil komplett untypischen Version von Bruce Springsteens „Unsatisfied Heart“, haben Vitesse hier ein tolles Pop-Album abgeliefert, das trotz seiner Anlehnung an die 80er nie effekthascherisch trendy, sondern charmant zeitlos klingt.
„What Can Not Be But Is“ von Vitesse erscheint auf Acuarela/Zomba/Skycap.