Platte der Woche KW 07/2002
Ein Debütalbum mit einer Länge von 74 Minuten zu veröffentlichen, läßt entweder auf Größenwahn oder auf ein gesundes Selbstvertrauen schließen. Im Falle von Electrelane scheint es sich eher um letzteres zu handeln. Wenn das erste Album des englischen Quartetts eines schnell zeigt, dann sicherlich, daß die Musik viel Raum benötigt und die epische Länge insofern gerechtfertigt scheint. Emma, Verity, Rachel und Mia heißen die vier Damen hinter Electrelane, und kämen sie nicht aus Brighton, sondern aus Glasgow, läge wohl nichts näher, als sie als die weibliche Antwort auf Mogwai zu nennen. Experimentell, betont kühl und ohne Gesang spielen sich die vier durch elf Einheiten psychotischen Post-Rocks, stets ambitioniert, manchmal mit einem fast übertriebenen Hang zu großen Gesten, bei denen der Übergang von Anspruch zu Arroganz ein fließender zu werden droht. Wer Mogwai, die abgedrehteren Momente von Stereolab, Spiritualized oder Broadcast mag, darf sich hier überraschen lassen!
„Rock It To The Moon“ von Electrelane erscheint auf Let’s Rock! Records/Connected/Pias.