„Hosenkneifermetal aus den 80ern“, so würde ein Ex-Freund diese Scheibe fraglos kurz-abgemeiert haben. Und hätte so unrecht nicht: Schon bei den ersten Takten erscheinen unfehlbar Bilder von toupierten langen Rockstarfrisuren, gestreiften, knallengen Stoffhosen, von Trockeneisnebel, pathetisch-dramatisch-kitschigen Instrumentalintros und jammervoll „orientalisch“ über Halbtöne schleifenden Heldentenorvocals vor dem geistigen Videobildschirm…
Aber wenn’s doch wenigstens gut gemacht ist? Isses ja, zugegeben. Die Band spielt durchaus denkbar tight: Johnny Gioelis Vocals klingen wie eine Mischung aus Joe Lynn Turner und (grusel) Klaus Meine%3B Mike Terrana an unzähligen Drums und humorigen Live-Einlagen ist, wie jeder Rage-Fan weiß, nun mal einfach ein As, Ferdy Doernberg ist ein von Rough Silk ja bekannter und geschätzter Keyboarder, Plattfuß-Axel selbst gibt weiterhin wirklich gekonnt den Ruhrpott-Blackmore. Und selbst noch das Artwork von Marc Klinnert offenbart bei genauem Studium durchaus seine Reize. Nur sind die Kompositionen leider auf dem Evolutionsstand von – sagen wir mal – den Rainbow der’s „Straight Between The Eyes“-Tour kleben geblieben und diese Texte tun im Kopf weh. Das Label-Info nennt das „zeitlos“. „Hosenkneifermetal“ trifft es leider weit eher.
„Shadow Zone“ von Axel Rudi Pell erscheint auf Steamhammer/SPV.