Die sechste Veröffentlichung der Finnen seit ’99 (einschließlich Single, EP und einem Live-Album): Hier scheint sich Kreativität mit Geschäftstüchtigkeit und ewiglangen nordischen Wintern zu vereinen, um vor allem die japanischen Fans mit immer neuen Lebenszeichen der arktischen Sonatenschmiede zu erfreuen. Was ja auch überhaupt nicht schlimm wäre, wenn das nicht alles so gleichförmig daherkäme. Mit etwas schwächerem Songmaterial als das in der Hinsicht Maßstäbe setzende „Silence“-Album führt „Winterheart’s Guild“ das Strickmuster der Finnen etwas zu offensichtlich vor: Galoppel-Double-Bassdrum Powermetal-Schnitte, gefolgt von – süß und langsam keyboard-tropfend eingeleiteter, dann mit crescendo das Tempo hochziehender Powerballade, dann wieder Galoppel… (get the picture?). Der Finnenfünfer hat Potenzial und ist vor allem live erheblich überzeugender als von Konserve – scheint sich aber stilistisch derzeit festgaloppiert zu haben.
„Winterheart’s Guild“ von Sonata Arctica erscheint auf Spinefarm/Century Media Records.