Bereits in den 70er Jahren hatte Klaus Doldinger sein Brasilien-Erlebnis. Eine Tour dortselbst zeitigte das Album „Iguaçu“. Damals indes spiegelte sich dies noch nicht in der Musik wider. Für die neue CD, „Back To Brazil“, ging man nun zurück an den Ort der ursprünglichen Inspiration, um vor allen musikalisch dem Land eine Hommage zu erweisen. Insofern klingt diese CD weit weniger subtil als etwa brasilianische Scheiben selber. Das liegt vor allen daran, dass Doldinger, als einer der Vorväter des Jazz Rock immer noch gerne einen Zacken zulegen lässt. Insbesondere was seine eigen Sax-Arbeit, der Rhythmus-Gruppe und auch der immer wieder aufblühenden Leadgitarre liegt. Auch wenn der Begriff „Jazzrock“ heutzutage fast schon ein Schimpfwort ist: Doldinger war – Filmmusiken oder andere Projekte hin oder her – immer auch einer der Besten dieses Genres. Insofern wird die Musik auf der neuen Scheibe hier vom Aufeinanderprallen der Welten tatsächlich auch befruchtet. Abgerundet wird dies durch Weltmusik-Tupfer, atmosphärische Spielereien und eben die gewisse Portion lateinischer Entspannungstherapie. Dennoch ist aber das, was die Scheibe eben attraktiv erscheinen lässt, der allgegenwärtige Drive und die fühlbare Energie eines Mannes, der auch mit 67 noch davon beflügelt wird, eigene Visionen umsetzen zu müssen.
„Back To Brazil“ von Klaus Doldinger’s Passport erscheint auf WEA.
