Was haben Teenage Fanclub, The Replacements, Teenage Fanclub, R.E.M., The db’s und Primal Scream gemeinsam? Richtig, sie wären alle nicht da, wo sie heute sind, wenn es Big Star nicht gegeben hätte. Grund genug also, 25 Jahre nach der Veröffentlichung des letzten Albums der legendären Band um Alex Chilton und Jody Stephens zurückzuschauen und die „Big Star Story“ ein weiteres Mal zu erzählen. Dennoch ist diese Compilation eine herbe Enttäuschung. Die 18 Songs, die sich auf dem Tonträger wiederfinden – von „September Gurls“ über „Thirteen“ und „Holocaust“ bis hin zum einzigen neuen Stück seit der sporadischen Reunion vor zehn Jahren, „Hot Thing“ – sind über jeden Zweifel erhaben und bestes Anschauungsmaterial für jede aufstrebende Power-Pop-Band auf beiden Seiten des großen Teiches. Leider ist jedoch die Auswahl und Zusammenstellung ziemlich dürftig. Vermutlich, da Rykodisc nur die Rechte an „Third / Sister Lovers“ und „Big Star Live“ besitzt, sind die beiden ersten Alben, „#1 Record“ und „Radio City“, ziemlich unterrepräsentiert und auch die bei einer „Story“ zu erwartende chronologische Reihenfolge wurde keinesfalls eingehalten. Das ist vor allem bei den oft depressiven Songs des letzten Albums (im Grunde ein Chilton-Soloalbum mit Stephens als Session-Drummer) ein Problem, die so gar nicht zu der 60s-British-Invasion-Pop-Ästhetik der anderen Stücke passen wollen. Zudem sind die Quellen nicht auf dem Cover vermerkt. So sind einige der frühen Meisterwerke der Band aus Memphis hier zum Beispiel keinesfalls in den regulären Studioversionen enthalten, sondern in Demoversionen von der 1999er-Compilation „Nobody Can Dance“. Mit ein wenig mehr Sorgfalt hätte man aus dieser guten Idee auch eine gute Platte machen können. Schade!
„The Big Star Story“ von Big Star erscheint auf Rykodisc/Zomba.
