Sigur Rós‘ melancholisch-mächtige Gitarrenwände treffen auf Radiohead-Melodien, einen anbetungswürdigen Gesang, der oft wie eine Mischung aus Thom Yorke und einem leidenschaftlicheren Steven Wilson (u.a. Porcupine Tree) klingt, das Ganze garniert mit der sympathischen Schrulligkeit der frühen Pink Floyd – wo gibt’s denn sowas? In Wiesbaden, Heimat (jedenfalls noch) des Bundeskriminalamts, des Statistischen Bundesamts und auch Ausgangspunkt für The Amber Light, einem Quartett, von dem man aller Voraussicht nach noch Einiges hören wird. Hoffentlich, denn für ein Debüt ist „Goodbye To…“ von fast altersweiser Verklärtheit. Strafverschärfend kommt noch hinzu, dass die Musiker noch mehrheitlich in ihren Zwanzigern beheimatet sein sollen.
Schon der Aufmacher „A New Atlantis“ ist so magisch wie tieftraurig%3B das Stück „Tartaros“ fasziniert u.a. mit einem Gitarrenlick, das erdacht zu haben, vermutlich auch David Gilmour nicht peinlich wäre%3B „Gangsters“ schließlich atmet die Wildheit britischen 70er Jahre Progrocks. Einziges erkennbares Problem mit diesem Album: Wie bekommt man es wieder aus dem Player, um beispielsweise seine weiteren Rezensions-Hausaufgaben zu machen?
„Goodbye To Dusk Farewell To Dawn“ von The Amber Light erscheint auf Quixote/Zyx.