Mädels-Bands gibt’s in Skandinavien ja so einige. Aber keine wie die Concretes aus Stockholm. Das ursprünglich aus einem Freundinnen-Trio hervorgegangene Musikanten-Kommune umfasst heute bis zu 12 Mitglieder (davon mindestens acht feste) und hört sich demzufolge auch eher an wie ein Rock-Orchester. Mit Pauken und Trompeten (genauer gesagt: Mit Bläsern und Streichern) blasen The Concretes ihren deutlich von Velvet-Underground inspirierten Stakkato-Schrammel-Rock zu grandiosen Breitwand-Pop-Operetten auf. Dazu singt Victoria Bergsmann mit derselben stoischen Gelassenheit wie Hope Sandoval in ihren wacheren Momenten. Dieser Kontrast ist sehr reizvoll, da das Ergebnis dann trotz der o.a. Verweise etwas ganz Eigenständiges darstellt. Und wenn der letzte Song in einem Meer von flirrenden Harfenklängen verschwindet, dann hat man das Gefühl, auch einen ordentlichen Gegenwert für sein Geld gehört zu haben. Dass die Scheibe sich aufgrund dessen, dass obendrein noch ein paar Videos enthalten sind, im Auto nicht abspielen lässt, ist da fast schon wieder zu verschmerzen.
„The Concretes“ von The Concretes erscheint auf Labels/EMI.